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  Streitschrift für einen vernünftigen Klimaschutz

02.05.2007


Streitschrift für einen vernünftigen Umgang mit dem Treibhauseffekt


Der Treibhauseffekt stellt die Weltgemeinschaft vor eine Herausforderung. Nur durch eine Reduzierung der Treibhausgase Kohlendioxid und Methan, lässt sich nach Meinung der Mehrzahl der Wissenschaftler, die unbestreitbare Erwärmung der Atmosphäre eingrenzen.

Allerdings muss eine Klimapolitik, wenn Sie denn auf eine Reduzierung der Klimagase abzielt, besonders in Deutschland, die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beachten. Eine Klimapolitik um jeden Preis ist nicht sinnvoll.

Seit der Veröffentlichung des Klimaberichtes der UN im Februar 2007 gibt es in Deutschland eine fast schon als hysterisch zu bezeichnende Diskussion um den Treibhauseffekt.
Dabei wird mit Hilfe von teilweise wissenschaftlich nicht haltbaren Aussagen, massiv Stimmung für extreme Klimaschutzmaßnahmen gemacht.

Wir sehen eine nicht unerhebliche Gefahr darin, dass Deutschland beim Klimaschutz die absolute Vorreiterrolle spielt und damit andere Ziele vernachlässigt werden. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und damit hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr, wenn man auf einen extremen Klimakurs einschwenkt.

Konkret : Klimaschutz ja, aber nicht um jeden Preis


Abenteuerliche ökonomische Hochrechnungen


Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Wirtschaft sind äußerst ungewiss. Je nach Modellrechnung lassen sich extreme globale Schäden ermitteln, oder auch nicht.
In Deutschland, werden je nach Quelle, Schäden bis 800 Milliarden bis zum Jahr 2080 genannt.

Wir halten diese Schätzungen für unseriös, da die Annahmen die den Extrem- Modellrechnungen zu Grunde liegen, sehr spekulativ sind.

Ein Beispiel aus der Landwirtschaft :

Ein Modell, welches annimmt, dass sich die Landwirtschaft weltweit nicht anpasst und so weiter produziert wie bisher, kommt zu einem katastrophalen Szenario. Dabei kommt es zu einem Rückgang der Weltgetreideproduktion und wesentlich mehr Menschen werden hungern, als heute. Geht man aber von einer gewissen Anpassung der Landwirtschaft an die klimatischen neuen Verhältnisse aus, dann wird die Weltgetreideernte kaum geringer ausfallen. In vielen Gebieten der mittleren Breiten, wird wesentlich mehr geerntet werden können, als heute.

Bei den vorhergesagten Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökonomie wird es noch spekulativer.

Zumeist besteht heute zwischen Wetter/Klima und Wirtschaft kein direkter Zusammenhang mehr. Konnte vor hundert Jahren das Bruttosozialprodukt eines Landes mit Hilfe der Witterung von Jahr zu Jahr weitgehend vorhergesagt werden, zeigt sich heute kaum noch ein Zusammenhang zwischen Klima und dem Sozialprodukt in den modernen Industrie- und Dienstleistungsnationen.
Die Produktion beispielsweise eines Automobils ist nun mal kaum wetterabhängig.

Der Temperaturanstieg an sich wird daher für Deutschland nur positive Wirkungen haben, denn Transport- und Logistikschwierigkeiten durch Schnee und Eis im Winter werden seltener und Strom und Heizkosten durch höhere Temperaturen deutlich eingespart.
Eine sinkende Arbeitsproduktivität durch wärmeres Sommerwetter ist auch nicht zu erwarten, da die Produktivität schon seit Jahrzehnten von der Durchschnittstemperatur abgekoppelt ist. Hohe Produktivität wäre sonst auch in Shanghai, Atlanta und Singapur kaum erreichbar. Die Mitteltemperaturen liegen in diesen Städten um 5-10 ° C über den Werten in Deutschland.

Schädliche Auswirkungen des Klimawandels lassen sich nur dann vorhersagen, wenn es zu einer massiven Zunahme von Unwetter und Extremwettersituationen kommt. Diese Zunahme ist bisher ausgeblieben. Bisher gibt es selbst nicht einmal einen sicheren Trend der Zunahme der Hurrikane im Nordatlantik (wie nach „Katrina“ immer behauptet wurde).

Nur durch Naturkatastrophen lassen sich erhebliche Schäden berechnen. Leider ist das die schwächste Seite der Klimaprognosen. Während die Temperaturvorhersagen sicher sind, sind die Vorhersagen von Strömungsmuster, Niederschlag, Unwetter usw. mehr als unsicher.

Nur noch Hitzetote vor Augen

Bei den thermischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit sehen einige Experten nur noch subtropische Erreger und Hitzetote in Deutschland. Es ist richtig, dass sich subtropische Erreger nach Norden ausbreiten werden und auch die Anzahl der Hitzetoten wird tendenziell steigen, aber vergessen wird leider, dass die größte Anzahl der thermischen Toten im Winter durch Kältestress, Glätteunfälle usw. in Deutschland auftreten. Der verminderte Kältestress beim klimabedingten Temperaturanstieg wird dafür sorgen, dass insgesamt die Anzahl der thermischen Tote deutlich sinken wird. Eine Studie in Baden-Württemberg stellte fest, dass mit jedem Grad C unter 18 ° C, die Sterbe- und Krankheitswahrscheinlichkeit um 0,6 % zunahm. Bis zu einer Jahresmitteltemperatur von über 22 ° C sinkt die Sterbewahrscheinlichkeit. Davon sind wie 10-12 ° C entfernt.

Für einen vernünftigen Klimaschutz

Wir plädieren für eine maßvolle Klimaschutzpolitik der Begrenzung der Emission von Treibhausgasen. Forderungen von Klimaschützern und Wissenschaftlern (die eher Klimapolitiker geworden sind) von Tempolimit 100 bis hin zum Urlaubsverbot sind aus einer anderen Zeit. Besonders ärgerlich ist, dass diejenigen, die solche Forderungen aufstellen, selber ganz erheblich das Klima mit ihren Dienst- und Urlaubsreisen belasten.

Ein radikaler Ökoumbau der Gesellschaft trifft besonders die Menschen, die sich so schon nur wenig leisten können. Eine massive Verteuerung von allen Treibhausgasemissionen würde die Unter- und Mittelschicht überproportional belasten.

Zudem lebt ein Land wie Deutschland auch von Luxusprodukten. Tempolimits und Kohlendioxidbeschränkungen treffen die Ober- und Mittelklasseautomobilindustrie in Deutschland überproportional. Ein Mercedes ist nun mal nicht mit einem kleinen Peugeot vergleichbar. So manche Forderung von Seiten der Politik und der Klimaforscher gefährdet hunderttausende Arbeitsplätze. Vielen geht es hier um Symbolpolitik um die ungeliebte Autolobby an den Pranger zu stellen.

Reduktionen in Deutschland sollten immer international abgestimmt werden, damit nicht Deutschland die einseitigen Kosten trägt, während andere massiv profitieren und weiter beliebig CO2-Ausstoßen.
Wir sind für Investitionen in klimafreundliche Technologien. Hier liegen für Deutschland große Chancen, wie die Solarbranche zeigt. Reduktionen des Wärmeverlustes von Gebäuden und die Modernisierung von Kraftwerken zeigen den Weg. Hier liegt ein wirtschaftsfreundliches Reduktionspotential von maximal 40 % aller Treibhausgase.

Andererseits sollten wir auch über alternative Maßnahmen der CO2-Reduktion nachdenken. Warum nicht, wie viele Wissenschaftler fordern, CO2 aus der Atmosphäre technisch filtern.

Michael Klein und Dr. Karsten Brandt
Donnerwetter.de